Abenteuer | Drama | Fantasy | Jugendbuch

„Atlantia“ von Ally Condie

März 9, 2015

atlantiaInformation:

Verlag: Fischer FJB
Seitenzahl: 416 Seiten
ISBN: 978-3841421692
Format: Gebunden, eBook, Hörbuch

Diese Rezension bezieht sich auf die gebundene Ausgabe.

Inhalt:

Nachdem sich die Atmosphäre auf der Welt verändert hat, beschließen die Menschen eine Stadt unter Wasser zu bauen. Von nun an gibt es ein Oben und ein Unten. Beide Welten sind voneinander abhängig.

In der Welt unten wachsen die Zwillinge Bay und Rio auf. Rio ist eine Sirene, doch das darf in der Welt Unten keiner wissen, denn Sirenen haben kein gutes Ansehen. Nach dem mysteriösen Tod ihrer Mutter, einer Hohenpriesterin, haben die Zwillinge nur noch sich selbst.

Damit die Welt Unten nicht überbevölkert wird, jedes Jahr die Heranwachsenden gefragt, ob sie weiter Unten leben wollen, oder nach Oben gehen wollen. Rio träumt schon seit ihrer Kindheit von Oben, doch nach dem Tod der Mutter schwören sich die Zwillinge, beide Unten zu bleiben, denn bei Geschwistern darf immer nur einer nach Oben.

Doch als Bay vor Rio ihrer Entscheidung kundtut geschieht das unfassbare. Bay entscheidet sich für Oben und lässt eine verzweifelte Bay zurück. Bay versteht die Welt nicht mehr, doch ihre Tante Maire ebenfalls Sirene, hat eine Botschaft für Rio. Es scheint, als hätte das alles einen Grund und Rio muss diesem Geheimnis und der dem Geheimnis um Atlantia und ihr komplettes Leben auf den Grund gehen. Denn nichts ist so, wie sie es denkt und kennt.

Layout:

Der Betrachter des Covers befindet sich unter Wasser und schaut zur blauen Wasseroberfläche. Auf ihr liegt in Rückenlage ein Mädchen. In Orange-Gold ist der Name der Autorin ganz oben auf dem Cover zu sehen. In gleicher, ruhiger Schrift ist im unteren Drittel der Buchtitel geschrieben.

Der Schutzumschlag ist abnehmbar, das Hardcoverbuch ist Orange, auf dem Buchrücken ist die Farbe passend in blau, so dass die Farben des Umschlags im Buch wieder aufgegriffen werden.

Die Kapitel sind klar gegliedert, der hintere Teil des Buches bietet Platz für Leseproben und andere Lesetipps des Verlags.

Mir gefällt das Layout sehr gut, da man mit dem Titel gemeinsam genau auf die richtige Spur des Handlungsortes, und zwar unter Wasser geleitet wird. Passend und stimmig, das macht Lust auf mehr.

 
Fazit:

Ich muss gestehen, ich habe mir wirklich was ganz anderes nach dem Klappentext vorgestellt. Aber es ging in die komplett andere Richtung, nichts desto trotz gab es spannende und gute Momente in dem Buch.

Ich hatte erwartet, dass Rio sich sofort auf den Weg nach Oben macht, und gemeinsam mit Bay Geheimnisse aufdeckt. Doch das Buch spielt zu etwa 2/3 Unten und kommt ganz ohne Bay als Protagonisten aus. Zu Anfang störte mich dieses ein wenig. Aber Hauptprotagonisten Rio fasziniert mich schnell. Sie ist eine Sirene. Keiner darf es wissen. Nur ihre Tante weiß es, die ebenfalls eine Sirene ist.

Rio hat keine Wahl. Sie muss ihr Leben ohne die Zwillingsschwester führen und einen Platz in der Gesellschaft Unten finden. Und genau dieses macht das Buch so interessant. Ich begleite Rio auf dem Weg zum Mädchen zur Frau, vom Kind zur Erwachsenen. Die sich nun ihr eigenes Leben aufbauen muss, die ihre Wahrheit finden will und dabei ist, zu verstehen, wie unterschiedliche Leben doch gemeinsam verwoben sein können. Und das es manchmal Sinn macht, Dinge zu hinterfragen.

Ich hatte wirklich mit mehr Intrigen und Geheimnissen gerechnet. Die gab es auch, aber nicht in diesem Maße. Das Buch schlägt vor allem die leisen, zwischenmenschlichen Töne an. Wie ist es, anders zu sein und ist es schlimm anders zu sein?

Der letzte Funke von Genial fehlte mir zwar, aber ich fühlte mich gut unterhalten. Zügig und flüssend erzählt Ally Condie Rios Geschichte und beleuchtet auch die Vergangenheit. Es plätscherte zwar ein wenig vor sich hin, aber richtig langweilig wurde die Geschichte nie. Mich begleitete beim Lesen immer das Gefühl, dass die Story ja doch irgendwas hat und ich wissen will, wie es ausgeht. Ich erfahre, wie Atlantia gegründet wurde und welche Abhängigkeiten und Glaube in der Stadt Unten entstanden sind. Ich erfahre mit Rio die wahre Geschichte und welche Macht Worte haben können. Und das es wichtig ist, zuzuhören. So kamen immer neue Aspekte hinzu. Die zwar diesem neuen Weltenkonstrukt viele Facetten und Hintergründe verliehen hat, leider blieben mir aber die Charaktere zu flach und emotionslos. Man liest zwar, wie traurig Rio ist, aber irgendwie konnte ich diese Traurigkeit nicht spüren. Sie ist entschlossen, nach Oben zu gelangen, aber dieser Biss kam beim Lesen nicht an.

Eine stille, eher nachdenkliche Dystopie, aus der man zwar hätte mehr machen können, die dann jedoch nicht mehr so in dieser Form einzigartig in den leisen Tönen gewesen wäre.

Für den Mut der Autorin, eine andere Form von neuer Welt zu beschreiben und meine drei durchaus kurzweiligen Lesestage vergebe ich 3 Eseslsöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:

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