Historie | Roman

„Das Hospital der Hoffnung“ von Tania Juste

September 19, 2020

Information

Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404180608
Genre: Historie
Seitenzahl: 336 Seiten
Format: Taschenbuch, eBook

Diese Rezension bezieht sich auf das Taschebuch.

Das Buch in einem Satz:
Der Bau eines Krankenhauses in der Zeitgeschichte.

Ich stelle fest, dass ich im Moment wirklich gerne geschichtliche Romane lese. Ich finde es spannend, in alte Zeiten reinzulesen und von den damaligen Lebensumständen zu erfahren.
„Das Hospital der Hoffnung“ sprang mich zufällig an und der Klappentext begeisterte mich sofort. Es passte direkt in mein momentanes Beuteschema und so war das Buch vorbestellt und kam rechtzeitig zum Erscheinungsdatum am 28. August bei mir an.

Von Klappentext und Inhalt

Ich begleite drei Personen aus verschieden Gesellschaftssichten in Barcelona ab 1892. Die priveligierte Marie, die sich als erste Frau in Spanien für das Medizinstudium einschreiben möchte. Maria, die Tochter der Amme, die den Traum hat, Krankenschwester zu werden. Und Lluis, der die ersten 8 Jahre mit Maria als Ziehbrunder aufwächst, dann jedoch wieder ins Waisenhaus geht, weil die finanziellen Mittel wegfallen und Marias Mutter sich den Jungen nicht leisten kann.

Und neben den Geschichten der drei Protagonisten wird vom Bau des neuen Krankenhauses berichtet.

Das erste Drittel das Buches überzeugte mich sehr. In der Kindheit der drei Protagonisten werden sie dem Leser gut nähergebracht, bekommen Charaktertiefe und eine Entwicklung. Die Geschichte wurde gut aufgebaut und war flüssig geschrieben.

Ich freute mich auf einen historischen Arztroman mit vielen schicksalshaften Ereignissen.

Doch die Geschichte entwickelte sich anders als gedacht.

Architektur und Politik

Die Story entspannt sich über 40 Jahre. Es kommen immer mehr Protagonisten hinzu, die für den Bau des neuen Hospitals durchaus wichtig sind, die allerdings oft nur angerissen werden und sehr oberflächlich bleiben. Das macht das ganze sehr unübersichtlich und es wirkt eher wie eine Abhandlung eines Architketen, der mir kurz und nur angerissen erzählt, wie der Bau vorangetrieben wird.

Es gibt viel Einblick in die historische Politik von Spanien und die Machtspiele, die sich rund um den Bau des Krankenhauses entwickeln.

Es war durchaus interessant zu lesen, denn was die geschichtlichen Fakten anbelangt, hat die Autorin ganze Arbeit geleistet.

Reichte mir nicht

Ich habe nach dem Klappentext allerdings etwas ganz anderes erwartet und war dementsprechend sehr enttäuscht über die Richtung, die dieser Roman genommen hat.

Ich habe irgendwann begonnen, das Buch nur noch zu überfliegen.

Wer sich gerne mit nüchternen Fakten und historischen Berichten beschäftigt, der macht hier bestimmt nichts falsch. Wer aber ein historisches Drama erwartet, vielleicht sogar Liebe sucht, der sollte besser die Finger von diesem Buch lassen.

Von mir drei von fünf Eselsöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:

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