Jugendbuch | Thriller

„Saeculum“ von Ursula Poznanski

März 9, 2014

Handlung

Als Medizinstudent Bastian Sandra kennenlernt, taucht er in eine ihm völlig unbekannte Welt ein. Sandra begeistert sich für das Mittelalter und zusammen mit der Gruppe „Saeculum“ erlebt sie immer wieder Conventions, auf denen sie ein paar Tage in ihre Mittelalterrolle schlüpft.

Zuerst hat Bastian nicht wirklich den Drang, dieses merkwürdige Hobby zu vertiefen. Er ist irritiert von der Sprache und den Verhaltensweisen, die die Rollenspieler mit völliger Inbrunst und Liebe an den Tag legen. Aber da er beginnt sich in Sandra zu verlieben, lässt er sich auf die große Convention zu Pfingsten in einem fern abgelegenem Wald einladen. Er ist einer von nur Wenigen, die zu dieser Veranstaltung von Spielleiter Paul eingeladen werden.

In einer „Zentrale“ müssen sie alles, was nicht ins Mittelalter gehört ablegen und sind von nun an in ihrer Rolle. Ohne Handy, ohne Brille und alles, was das Leben sonst so angenehm macht, Geht die Gruppe in die Wildnis, für fünf Tage.

Aber als der erste Spieler vermisst wird, wird aus Spiel plötzlich Ernst. Ist der Fluch, von dem in einer Sage die Rede ist, doch wahr?

Layout

Das Buch ist in schlichtem Schwarz-Weiß gestaltet. Äste und Zweige in schwarz zieren den kompletten Bucheinband auf weißem Untergrund. Die Schrift des Titels prangt mitten drauf und mutmaßt im Schriftbild mittelalterlich an.

Im inneren des Buches gibt es in regelmäßigen Abständen schwarze Seiten, die einen in Ereignisse vor der Convention mitnehmen. Die Anfangsbuchstaben der einzelnen Kapitel sind mit verschnörkelten Buchstaben geschrieben und die Seitenzahlen scheinen verzerrt.

Mir gefällt das Layout des Buches sehr gut. Obwohl es schlicht ist, fällt es auf und es verleitet, es in die Hand zu nehmen. Die schwarzen einzelnen Seiten erkennt man sofort und man blättert ganz automatisch rein.

Fazit

Oh mein Gott.

Lange habe ich mich nicht mehr so sehr gegruselt. So sehr, dass ich das Buch zwischendurch mal aus der Hand legen musste. Ich hätte mir fast in die Hose gemacht.

Die Autorin hat mich in den ersten Sätzen mitgenommen in die mir unbekannte Welt des Mittelalter-Rollenspiels. Zu Anfang empfand ich das Buch erst einmal sehr schleppend, aber nur bis die Rollenspieltruppe im Zug saß und Paul von dem Fluch erzählte, der der Spielstätte wohl inne wohnt.

Von da ab gibt es kein Entrinnen mehr. Eine regelrechte Spirale der Spannung nimmt mich immer tiefer mit und schürt meine Angst. Frau Poznanski hat die Gabe Situationen und Umgebungen so gut zu beschreiben, dass man sich mitten im Buch befindet und Zuschauer dieser Geschichte wird.

Ich fand die einzelnen Charaktere authentisch. Vor allem Bastian und Iris wachsen einem sehr ans Herz, weil man sie als Leser am meisten begleitet. Man erfährt Hintergründe und kann ihre Gedanken und Handlungen sehr nachvollziehen.

Konstant spannend treibt die Autorin die Geschichte voran. Ständig fragt man sich als Leser, ob es wirklich spukt oder ob nicht doch eine Mensch dahinter steckt.

Leider muss ich zugeben, dass ich das Buch relativ schnell durchschaut hatte. Da wurde sich derbe aus der Klischeekiste bedient. Da ich aber immer wieder dachte, dass diese Erklärung ja viel zu einfach sei, blieb das Buch trotz allem spannend und ein paar kleinere Überraschungen hatte Frau Poznanski zum Schluss dann doch noch für mich übrig.

Deswegen, trotz dieser kleinen Schwäche alle fünf Eselsöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:

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