Drama | Fantasy

„Die Ummauerte Stadt“ von Jan Reschke

Januar 1, 2015

DieummauerteStadtInformation

Verlag: Papierverzierer-Verlag
Seitenzahl: 432 Seiten
ISBN: 3944544986
Format: eBook, Taschenbuch

Diese Rezension bezieht sich auf das eBook.

Handlung

Irgendwann in der Zukunft. Nichts ist mehr so, wie es war. Es gibt eine Zweiklassengesellschaft. Die Menschen in der Ummauerten Stadt sind der totalen Kontrolle der Oberschicht ausgeliefert. Alles ist rationalisiert, alles läuft nach strengen Regeln ab. Nahrungsvergabe, Ausgehzeiten, Wohnraum. Der unteren Schicht geht es nicht so gut. Es gibt nur Algen und Fleisch zu essen, mehrere Familien teilen sich eine Wohnung, und dennoch gibt es nicht genug Wohnraum für alle, so dass viele obdachlos sind.

Wasser ist knapp und es fehlt an allem.

In dieser Welt lebt auch Jeremiah. Außerhalb der Ummauerten Stadt sammelt er unter Lebensgefahr alles, was man noch gebrauchen kann. Immer wieder riskiert er in der vergifteten Atemluft und der Kontrolle durch die Aufseher sein Leben für die Gemeinschaft in der Ummauerten Stadt. Schon lange steht für ihn fest, dass er dieses Leben nicht mehr möchte, und dass es nun endlich an der Zeit ist, sich gegen dieses System zu wehren.

Layout

Das düstere wirkende Cover mit dem Mann, der in einer Art Schutzanzug auf ein entferntes, rundes Gebäude schaut, wirkt auf mich sowohl bedrückend, als auch entschlossen. Ein Mann, der bereit ist zu kämpfen. Im oberen Drittel findet man in weißer, klarer Schrift den Titel und den Autor.
Das Cover spricht mich sofort an, schubst mich schon ohne Klappentext in die richtige Richtung und macht neugierig. Ein sehr stimmungsvolles Cover, was mir Lust macht, mich mit dieser Geschichte auseinanderzusetzen.

Das Buch ist gut strukturiert, die einzelnen Kapitel sind mit der Ortsangabe, wo gerade die Handlung spielt, betitelt. So weiß ich immer, in welchem Handlungsstrang ich mich gerade befinde und verliere nie den Anschluss.

Fazit

Eine düster gezeichnete Dystopie. Ich hatte immer ein beklemmendes Gefühl, während ich gelesen habe. Alles wirkte so real. Als könnte das genauso, gerade jetzt auf unserer Welt geschehen. Und viele Dinge passieren ja auch schon. Nahrungsverteilung, Ausgangsperren. So weit sind wir von diesem Szenario gar nicht weg, welches sich Jan Reschke da erdacht hat. Zwar nicht in unserem Mikrokosmos, aber in einem entfernten auf unserer Welt sicherlich.

Und genau das ist es, was die Geschichte spannend macht. Dieser Realismus.

Nichts wird beschönigt, es gibt kein Happy End. Schonungslos erfahre ich in verschiedenen Handlungssträngen die Geschichte von Jeremiah in der unteren Schicht, aber ich bekomme auch Einsicht in die Oberschicht.

Immer mal wieder lese ich von einem, der in einer Zelle ist, der mir persönlich seine Eindrücke schildert. Das trägt zum Spannungsbogen definitiv bei. Ich will wissen, was macht diese Regierung, an was forschen sie. Ich will wissen, wer der Mensch in dieser Zelle ist, der gequält wird.

Und dann bekomm ich die Wahrheit und bin fassungslos. Geschockt.

Auch jetzt sitze ich noch hier, schreibe die Rezension und kann kaum glauben, in welche Abgründe ich mitgenommen wurde. Und was ich am schlimmsten finde. Ich weiß, dass Menschen so sein können.

Dieses Buch hat kein Happy End, braucht es aber auch nicht. Es ist keine Teenie-Geschichte, in der, obwohl schlimme Dinge passieren, irgendwie trotzdem alles rosa und lieb ist. Es ist eine mögliche Zukunft, die ein Protagonist erlebt. Für Jeremiah, Goran und alle anderen, die so viel Grausames erlebt haben, musste es genau so enden. Leben ist eben nicht immer ein Ponyhof, wir leben nicht im Wunderland.

Aber jetzt wurde es aufgedeckt, vielleicht kommen andere, die alles zum Guten wenden, wie auch immer das Gute aussehen mag. Kommt wahrscheinlich drauf an, auf welcher Seite man lebt. So bleibt für mich als Leser doch ein kleiner Funken Hoffnung zurück.

Für bedrückend reale Lesestunden und einen kämpferischen Hauptprotagonist, mit dem ich gerne gegangen bin, vergebe ich 5 Eseslsöhrchen.

Vergebene Eselsörchen:
  1. Hallo und

    erst einmal noch alles gute für das neue Jahr, liebe Kari.

    So in der Art von die Tribute, aber mehr an der Realität gelegen oder?

    LG..Karin..

  2. Hallo Kari,
    Auch dir wünsche ich ein tolles neues Jahr. Ja, man kann es schon mit den Tributen vergleichen, aber wirklich sehr realistischer. Es ist eben auf keinen Fall ein Jugendbuch und ich würde es auch nicht zur leichten Unterhaltung zählen. Jedoch finde ich es sehr lesenswert weil auch durchaus diese Art von Zukunft sein kann, die uns erwartet, weil vieles, was beschrieben wird, so oder so ähnlich auf der Welt schon vorkommt.

    Liebe Grüße
    Kari

Schreibe einen Kommentar zu karin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Abgabe eines Kommentars ist mir bewusst, dass persönliche Daten, die von mir angegeben wurden, gespeichert werden. Die Daten werden gemäß der Datenschutzerklärung gespeichert und verarbeitet. Über meine Rechte wurde ich in der Datenschutzerklärung belehrt.