„Hallo, du Schöne“ von Ann Napolitano

Drama Lebensgeschichte Roman

Information

Verlag: Dumont
ISBN: ‎ 978-3-7558-1001-8
Genre: Drama, Roman, Familiengeschichte
Seitenzahl: 520 Seiten
Format: gebundenes Buch, eBook, Hörbuch

Das Buch in einem Satz:
Emotionale Familiengeschichte, die nicht ohne Tränen auskommt.

Als erstes möchte ich folgendes sagen: Wie schön ist bitte dieses Cover? Ich liebe es so sehr. Es war dieses Gemälde, was mich magisch angezogen hat. Ich weiß gar nicht so genau zu sagen, warum. Sie ist einfach schön und der Titel: „Hallo, du Schöne!“ passte einfach so gut. Ich bin froh, dass mir diese Schönheit ins Auge gesprungen ist.

Was ist Familie ?

Als Williams kleine Schwester stirbt, ist er selbst noch ein kleines Kind. Dennoch verändert sich nach diesem tragischen Verlust sein ganzes Leben. Seine Eltern erholen sich nicht von dem Verlust der Tochter. Doch anstatt nun alle Liebe ihrem verbliebenen Sohn zu schenken, ziehen sie sich zurück und sind für ihren Sohn nicht mehr erreichbar. William Waters erlebt keinen Familienzusammenhalt und kein Familienleben. Die einzige Struktur und einen Zusammenhalt findet er irgendwann im Basketball. Darin wird er gut, er steckt seine ganze Liebe in diesen Sport. Und es lohnt sich. Er wird so gut, dass er ein Stipendium im College bekommt. William verlässt seine Eltern und zieht nach Chicago.
Dort findet William sein neues Leben. Er hat Freunde, lernt Julia kennen und lieben und bekommt mit Julia eine Familie dazu. Er bekommt etwas, was er vorher nicht kannte. Zusammenhalt, Fürsorge und ganz viel herzliche Wärme und Geborgenheit.

Die Familie geht durch viele gute Zeiten, aber auch durch so richtig harte Zeiten. Die Geschwister müssen Schicksalsschläge verkraften, William hardert mit seiner Vergangenheit und die Zukunft hat einen richtig schweren Schlag für die Familie parat, die sie an Grenzen bringt und die alles von ihr abverlangt.

Intensiv

Was eine faszinierende und herzliche Familiengeschichte. Man taucht tief ein in ein Familienkonstrukt und lernt alle Charaktere kennen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von William, Julia und der Schwester Sylvie erzählt. Diese drei Perspektiven reichen, um sich voll in die Familie Padavano integriert zu fühlen.

Ich glaube, so intensiv habe ich Schicksalsschläge in noch keinem Buch erlebt. Man begleitet die Familie eben durch einfach alles, man ist ganz nah dran und es kommen so viele Emotionen rüber. Das ist erschreckend schön, dass eine Geschichte so etwas in mir auslösen kann.

Dafür sorgt unter anderem der unaufgeregte, aber sehr herzliche Erzählstil der Autorin Ann Napolitano. Voller Wärme und mit ganz viel Wertschätzung wird die Familiengeschichte erzählt. Und jeder Charakter bekommt den nötigen Raum, um sich in der Geschichte zu entwickeln. So bekomme ich als Leserin einen wunderbaren Eindruck aller Geschwister und William und fühle mich ihnen verbunden. Ich bin einfach durch jedes Gefühl gegangen, welches die Protagonisten erlebt haben. Und das so lebendig, dass ich oft innehalten musste und mir sagen musste, dass das gerade nicht meine Emotion ist.

Julia

Besonders Hauptcharakter Julia habe ich sehr intensiv erlebt. Ich kannte so viele Dinge, die sie ausgemacht haben. Als Erstgeborene ein gutes Vorbild sein wollen, den Eltern es recht machen, dass sie stolz sind. Ich konnte Julia so gut verstehen. Auch in einigen Dingen, die sie doch gerne als erstes erleben wollte, aber was sie eben nicht beeinflussen konnte. Doch das, was mich mit ihr so verbunden hat, hat mich manchmal auch echt genervt. Sie will bestimmen, bevormunden und will alles besser wissen. Ich war ihr nah und vielleicht manchmal auch zu nah.

Tragisch

Viele Schicksalsschläge sind wirklich ganz normal. Familienkonstrukte verändern sich. Durch Tod, Geburt und Streit. Und Ann Napolitano erzählt diese normalen Geschehnisse so authentisch und lebendig, dass man sich der Familie ganz nah fühlt und weiß, was sie durchmacht. Aber auch tragische Schicksale, die eben dann eine Familie individuell macht, hat die Autorin wunderbar integriert. Ich möchte an dieser Stelle Protagonist William hervorheben. Der war mir von allen Charakteren einfach der, mit der traurigsten Geschichte. Irgendwie tat er mir immer leid. Von Anfang an war sein Leben verkorkst. Aber auch er hat seinen Weg gefunden.

Vom Schaffen, Loslassen und Hoffen

Ich glaube, ich kann schon jetzt behaupten, dass „Hallo, du Schöne“ mein erstes Lesehighlight 2024 ist. Eine ruhige, aber intensive Familiengeschichte hat mich da gepackt und tief berührt. Es geht ums Schaffen. Man kann alles schaffen, man wird alles schaffen. Nach jedem Regen kommt Sonnenschein. Wir müssen Dinge loslassen, damit Neues entstehen kann. Es kann immer alles wieder gut werden, immer. Wenn man zusammenhält, wenn Familie einen trägt und man weiß, wo das Herz zu Hause ist.

Für eine tiefgründige, berührende und lehrende Familiengeschichte voller Herz und Liebe vergebe ich 5 Eselsöhrchen. Und meine klare Leseempfehlung lege ich mal fix oben drauf.

Vergebene Eselsörchen:

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