Drama | Thriller

„In den Stunden einer Nacht“ von Frederico Axat

Februar 9, 2024

Information

Verlag: btb
ISBN: 978-3-442-77376-3
Genre: Thriller
Seitenzahl: 420 Seiten
Format: Taschenbuch, eBook

Diese Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch! Ich danke btb und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

Das Buch in einem Satz:
Das Gedächtnis kann auf die verschiedensten Weisen manipuliert werden.

Da habe ich einen vielschichtigen Psychothriller zwischen die Finger bekommen. Mich sprach das Cover sehr an, gerade in seiner schlichten Dunkelheit habe ich es mit gemischten Gefühlen betrachtet.

Erinnerungslücken

Als Johnny in seiner Hütte erwacht, liegt er auf dem Boden. Und er sieht eine leere Wodkaflasche. Und dann liegt da noch die tote Frau auf dem Fußboden in einem blauen Kleid. Johnny erinnert sich nicht, was geschehen ist. Ist er rückfällig geworden und hat wieder Alkohol getrunken? Und hat er die Frau etwa ermordet?
Johnny kann keinen klaren Gedanken fassen. Er flüchtet hinaus in den Wald. Er braucht Abstand. Im Wald entdeckt er einen mysteriösen Van, in ihm Überwachungstechnik, sein Wohnzimmer wird gezeigt auf den Monitoren. Wurde er beobachtet?
Er beeilt sich, zurück zu kommen. Doch es ist alles verschwunden. Die vermutete Kamera steht nicht an dem Ort, an dem er dachte. Und die Leiche ist ebenfalls verschwunden.
Sein Bruder Mark, an den sich Johnny hilfesuchend wendet, versucht ihn zu beruhigen. Sicher war alles nur eine Halluzination. Er solle die Ereignisse einfach vergessen. Ganz Gewiss haben sie nichts zu bedeuten.

Doch Johnny stellt Nachforschungen an, und was er in Erfahrung bringt, ist mehr als vielschichtig und mysteriös.

Komplex

Ich habe etwas gebraucht, um in die Story zu kommen. Der Beginn war irgendwie sehr steinig und holprig. Obwohl das vielleicht ein Stilmittel sein könnte. Johnny hat sich sicher genau so gefühlt, als er neben der Leiche erwacht ist.
Mit jeder Seite mehr kam aber auch die Geschichte mehr in einen Flow. Spannend dicht und sehr psychologisch wird hier ein sehr komplexer Psychothriller erzählt. Es gibt viele Wendungen und ganz viel ergab erst im Nachhinein Sinn.

Dennoch war es für mich am Ende dann doch ein wenig viel. Viele Protagonisten und Fädenzieher brauchte es, um dieses Konstrukt entstehen zu lassen und das eine oder andere Mal musste ich dann doch kurz die Stirn kraus ziehen, wie realistisch und glaubwürdig ich so manches finde, dass das genau so passiert ist.

Ein paar zuviele Zufälle haben diese Geschichte gebaut.

Aber im Großen und Ganzen fühlte ich mich doch gut unterhalten. Neben Thriller gab es an der einen und anderen Stelle auch Familiedrama und menschliche Schicksale, die dem Psychoaspekt wirklich gut getan haben und diesem ganzen Konstrukt einen menschlichen und fassbaren Aspekt gegeben haben.

Von mir gute 4 Eselsöhrchen.
Wer es komplex und fordernd braucht, der sollte diesem Buch eine Chance geben.

Vergebene Eselsörchen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Abgabe eines Kommentars ist mir bewusst, dass persönliche Daten, die von mir angegeben wurden, gespeichert werden. Die Daten werden gemäß der Datenschutzerklärung gespeichert und verarbeitet. Über meine Rechte wurde ich in der Datenschutzerklärung belehrt.